Annerose Riedl
Geb. 1949 / Passau
Aus Lindenholz entstehen Annerose Riedls Charakterfrauen.
Aus Lindenholz entstehen Annerose Riedls Charakterfrauen. Keine perfekt glatt bearbeitete Oberfläche ertasten unsere Augen, sondern eher eine gewisse Rohheit begünstigt durch die Materialität ist wahrzunehmen. Für die bemalten, weiblichen Skulpturen charakteristisch sind ihre überdimensionierten blassfüßigen Füße, die teils in Hosentaschen verdeckten Hände, ihre einzigartigen Gesichtsausdrücke, das kupferfarbene Haar als auch ihre braunen Augen. Sie sind bekleidet – spärlich bekleidet bis vollkommen nackt. Ein Changieren zwischen Verhüllung und Enthüllung ist gegeben. Wenn Bekleidung, dann einfache geradlinige, florale oder einfärbige Kleider oder Umhänge. Die Skulpturen stehen – besser gesagt „posen“ alleine oder auch mit anderen.
Bewusst entziehen sich die Damen jeglicher Zuschreibung einer Gesellschaftsschicht. Denn bei genauer Betrachtung ist eine konkrete Zuweisung nebensächlich. In Annerose Riedls Werken geht es nicht um das Darstellen von konkreten Frauen, sondern um das Frau-Sein generell und was damit alles verbunden ist. Einerseits die Beziehung zu sich selbst: das Körperbewusstsein, die Nacktheit, die Selbstwahrnehmung und andererseits die Beziehungen zu anderen Menschen und Tieren. Beim Betrachten erblicken wir zärtliche Berührungen, kecke Blicke, nehmen innige Umarmungen und alltägliche Lebenssituation in Bild, Relief und anhand der Skulptur wahr. Mit Titeln wie beispielsweise: „Immerhin ein Tuch“, die „Würfel sind gefallen“ oder „ach Paula“ unterstreicht die Künstlerin das offensichtlich Sichtbaren und schafft es so ein Lächeln auf unser Gedicht zu zaubern.
In einer Zeit, wo Selbstoptimierung nicht mehr wegzudenken ist, wo Schlagworte, wie ewige Jugend, Fitness, Wellness, Körperbewusstsein, plastische Eingriffe – unser alltägliches Sein prägen und Smartwatches und Kalorienzähler unseren Prozess der Selbstoptimierung überwachen und all dies anschließend anhand von Selfies in den Sozialen Kanälen landet, manifestieren sich Annerose Riedls Arbeiten fast wie ein Gegenpol. Sie führt uns vor Augen, dass mit dem ästhetischen Genuss auch immer auch ein Prozess der Reflexion in Gang gesetzt werden kann. Unsere Welt ist geprägt von Diversität, denn:
Ich bin, wie ich bin – bin schön – bin fröhlich – bin in mich gekehrt – blicke keck zu dir herüber – stehe mit beiden Füßen fest verankert am Boden – Ruhe in mir selbst. Ich fühle mich wohl in meiner Haut. Ich zeige mich dir, so wie ich bin, denn ich bin einzigartig.
Ausstellung
2020
mit Alois Riedl
Werke nicht mehr alle verfügbar!
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