Jari Genser

04.05.2024 – 08.06.2024

„Hinter den Spiegeln“

Eröffnungsevent: Talkrunde
Samstag, 4. Mai 2024, 18.00 Uhr
Am Graben 4, 4810 Gmunden

Eine interdisziplinäre Begegnung mit Künstler Jari Genser und Restauratorin und Psychotherapeutin Martina Ruttin über Perspektiven und die Freilegung von Schichten in Malerei, Psychotherapie und Restaurierung.

Jari Genser reflektiert in seinen Werken über das täglich Wahrgenommene. Die Wiederholung als tagebuchartige Referenz und stilistischem Mittel charakterisiert seine Bild-im-Bild-Werke. Inspiriert wird er dabei von Literatur, seinen Reisen oder tagesaktuellen medialen Ereignissen. Geleitet vom aufmerksamen Blick des Künstlers eröffnen sich dem/der Betrachter:in Innen- und Außenräume, die es zu erforschen gilt.

“Hinter den Spiegeln” – unter diesem Titel lädt Jari Genser in frames ein, in seine Bild-im-Bild-Welten einzutauchen und seine Installation als immersive Erfahrung zu erleben. Im Gespräch mit Marlene Poeckh (MP) verrät Jari Genser (JG) mehr über das Projekt, seine Bild-im-Bild-Idee und den Stellenwert von Zimmerpflanzen in seinen Werken (Auszüge aus einem Interview mit Jari Genser).

MP: Wir haben dich eingeladen, unseren Raum bei frames zu bespielen. Du hast ihn unter den Titel „Hinter den Spiegeln“ gestellt. Was erwartet uns?

 JG: Der Titel „Hinter den Spiegeln“ ist sowohl wörtlich als auch metaphorisch gemeint. Einerseits tauchen Spiegel häufig in meinen Bildwelten auf, andererseits stelle ich mir vor, dass man beim Betreten des Raumes in eine andere Welt eintaucht. Es soll eine immersive Erfahrung entstehen, die Besucher:innen die Möglichkeit gibt, dem Alltag in Richtung einer alternativen Welt zu entfliehen. Das Atelier, das immanenter Teil meiner Werke ist, fungiert als Spiegel meines künstlerischen Schaffens. Es ist mein Laboratorium und gleichzeitig mein Rückzugsort.

MP: Die Bild-im-Bild –Idee, die auch anhand unterschiedlicher Werke zu sehen sein wird, zeichnet dein Oeuvre aus. Aktuell blickst du auf mehr als 20 Bild-im-Bild-Arbeiten zurück. Kannst du mir ein wenig erzählen, wie diese Idee entstand und sich über die Jahre entwickelt hat?

JG: Im Jahr 2012 habe ich mein erstes Bild mit Öl auf Leinwand gemalt, nach einem Foto, das einen Friedhof in Griechenland zeigt. Während des Malens dokumentierte ich meinen Fortschritt laufend mit der Kamera. Mit dem fertigen Bild war ich aber unzufrieden und wollte es unbedingt besser machen. Darum verwendete ich eines der Fotos, das mein Bild unfertig in meinem damaligen Atelier zeigte, als Vorlage für das nächste Werk. So entstand die Idee des Bild-im-Bild. Die gesamte Serie beruht auf dem Prinzip der Wiederholung. Diese ist zentrales Motiv, es ändert sich aber auch bei jedem Werk etwas. So gibt es beispielsweise auch keinen einzigen Gegenstand, der in allen Bildern zu sehen ist.

„Hinter den Spiegeln“

2024

Ausstellungsansichten: Jari Genser